Monte Zoncolan: die Giro d‘Italia Fahrer nennen den Berg "Die Bestie"
Das nächste Highlight steht bevor: das Abenteuer startet am 8. August in Radstadt und geht am 20. August wiederum in Radstadt zu Ende.
920 Kilometer und 22'500 Höhenmeter
Ostalpenmonumente & Stoneman MtB
Grobbeschreibung unseres Sommerevents
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Nach einer (gestern) eher regnerischen Anfahrt ins Salzburgerland, genossen wir bereits das Abendessen bei Sonnenschein. Ein gutes Omen😄
Um 08:30 fiel der „Startschuss“ zur Ostalpentour bei kühlen, aber besten Bedingungen. Unsere Begeisterung wurde schon nach wenigen Kilometer geweckt. Vorbei an lieblichen, gepflegten Dörfer und
Gaststätten mit einer herrlichen Kulisse. Besonders das Dachsteingebirge ist ein Hingucker… würde die Zeit reichen, wäre ein Ausflug zum Dschsteingletscher ein Muss. Atemberaubend muss sie sein, die
Panoramasicht vom „sky walk“ und der Hängebrücke, mit Adrenalinschub auf der „stair to nowhere“.
Auf der Strecke von Ramsau nach Weissenbach war aufgrund heftiger Gewitter und unzähligen umgestürzten Bäumen ein kleiner Umweg notwendig.
Das Highlight des Tages war für uns das Sölktal und der Pass, welche das Murtal in der Steiermark mit dem Enstal verbindet. Das raue Antlitz des Passes steht im Gegensatz zur unberührtenAlmlandschaft
bei der Anfahrt. Die letzten 3-4 KM fordern die „Wädli“ nochmals heraus🤪
Umso „geiler“ (anderes Wort fehlt mir) die Abfahrt nach Schöder auf 1A Asphalt🤩
Ein Radler zum Abschluss und die Erkenntnis, dass die Medien mit unsorgfältigen und pauschalen, negativen Aussagen zu den Unwetter die Touristen zum
Leidwesen der Gastwirte von einem Besuch abhalten🙁. Klar es sind bestimmte Regionen hart getroffen worden, aber bei weitem nicht alle wie geschrieben. Einfach annullieren wo Urlaub möglich wäre,
hilft niemandem.
Zahlen: 107 KM, 2‘100 HM und 5 1/2 Std Fahrzeit
Heute hiess es „Körner“ einteilen. Vorgesehen war auch noch die Turracherhöhe, aber dazu später. Der Start verlief trocken, wenn auch eher kühl. Beim Aufstieg zum Schönfeldsattel kündigte uns
derWettergott seine positiven Dienste. Statt Aufhellungen begann es zu regnen. Beim Aufstieg Regenkleider tragen bedeutet: aussen nass und da trotz anderslautender Beschreibung Atmungsaktiv einfach
nicht möglich, auch innen nass🙁
Eine heisse Schokolade zum Aufwärmen und weiter gings durch wunderschöne Täler auf der Nockalmstrasse. Auf der Eisentalhöhe „genossen“ wir gerade mal 3 Grad… kein Wunder, dass die Abfahrten trotz
toller Strecke nur bedingt Spass machten und wir jeweils durchgefroren unten ankamen.
Dazu kommt, dass sich eindrücklich zeigte, dass es bei nasser Strasse nichts besseres als Scheibenbremsen gibt. Ausrüstungsnostalgiker Damian kann sich einfach nicht von seinem Rennrad mit
Felgenbremsen trennen… somit musste er nach jeder Kurve gleich wieder die Bremsen betätigen, wollte er keinen Abflug riskieren…😜
Den Schlussaufstieg zur Sackgasse Turracherhöhe schenkten wir uns auf Grund der Witterungsverhältnisse und mangelnder Weitsicht.
Zahlen: 107 KM, 2‘500 HM und 6 Std. 14 Min Fahrzeit
Heute war eine Erholungsetappe angesagt, dh dies eigentlich nur, damit die Planung mit den Etappenorten aufging.
Sonne und blauer Himmel: Freude herrscht… jedenfalls bis wir aufbrechen wollten, dann kam der Regen. Somit etwas verspätet, dafür dann mit Wetterglück auf die Strecke.
Auf dem Turracher Radweg ging es Richtung Feldkirchen.
Unterwegs nicht die Frage „wer hat‘s erfunden“ sondern „wen hat‘s getroffen“? Ein klitze kleines spitzes Steinchen besorgte das erste Pfff… 😫hoffen wir, dass kein weiteres dazu kommt.
Abseits vom Verkehr überwanden wir einige Höhenmeter, bevor es zum überaus lebendigen „Schickimicki“ Ferienort Velden runter ging… und endlich Zeit für Eis😋
Zahlen: 55,3 KM, 744 HM und 2 Std 54 Min Fahrzeit
Ich nehme es gleich vorweg: heute mussten wir über den Wurzenpass den inneren Schweinehund überwinden… dazu aber später.
Den Tag starteten wir auf einer „Einfahrstrecke“ übers Land auf Radwegen am Schluss entlang der Drau nach Villach. Nach der Stadtrundfahrt erklommen wir auf der Villacher Alpenstrasse auf16.5KM
1‘200 Höhenmeter mit der fantastischen Dreiländer Sicht (Österreich, Slowenien und Italien). Zuoberst auf der Rosstratte angekommen begeisterte die Rundsicht vom Wörthersee bis zum nächstenZiel, dem
Wurzenpass… was wir nicht sahen, war der brutale Aufstieg der uns alles abfordern würde.
Zuvor aber ging es die selbe Strecke runter nach Villach: what a ride👌
Und nun zum Wurzenpass, der die Verbindung über die Karawanken von Kärnten nach Slowenien ist.
Es brauchte Körner… da fährst du hoch bei 10-14 % Steigung und dann kommt eine Wand: 600 Meter mit nie weniger als 18% Steigung🥵
Selbst gewählt und geschafft💪
Übrigens: der Panzer gilt als Mahnmal am südlichen Endpunkt des „eisernen Vorhangs“ im „Kalten Krieg“.
Zahlen: 80 KM, 2‘120 HM und 4Std. 53 Min. Fahrzeit
Gleich zum Fazit: dies war wohl eine der schönsten Etappen, die ich je gefahren bin. Landschaft, Abwechslung und Anspruch.
…damit ich es erwähnt habe: der Service im Hotel Kranjska Gora war unterirdisch, inkompetent, einfach nur zum 🤮 (Ausnahme Dan, dem die Vermeidung eines Riesenkrachs mit uns zu verdanken war).
Die Julischen Alpen: ein Gedicht🤩 Der Vrsic Pass forderte gleich einiges ab und erinnert auf der Nordseite an die Tremola (Pflastersteine, aber nur in den Kurven). Immer wieder beim Blick voraus die
majestätisch zum Himmel ragenden Gipfel der Julischen Alpen. Fast 30 Kilometer geht es runter über Trenta nach Bovec. Traumhaft entlang der smaragdgrünen, glasklaren Soca.
Die Gegend ist definitiv auch ein einzigartiges Wandergebiet.
Der nächste „Sackgassen“ Aufstieg ist besticht wiederum mit einer einzigartigen Landschaft und dem Blick zum Mangart. Höchstneigung: satte 22%… zum Glück nur ganz kurz😜
Zum Schluss führte die Strecke über den sehr stark frequentierten Perdilpass nach Tarvis.
Zahlen: 94 KM 2‘700 HM und 5 Std. 56 Min. Fahrzeit
Die heutige Etappe führte uns zurück zum Lago de Predil und weiter durch den Naturpark zum Sella Nueva (auch eine Skistation). Dort gab‘s einen Abstecher Marke „Hardcore“ rauf zur Pecol Alp. Zum
Glück haben wir nur die Durchschnittssteigung angeschaut und die ist mit 10% eigentlich erträglich. Schnell änderten die Fakten 15-20% Neigung mit Haarnadelkurven im ersten Teil, das war schon ein
Brett🥵 Aber erstens ist es freiwillig und zweitens umso schöner, wenn geschafft💪
Dafür folgte danach eine fast 30 KM langer Downhill. Damian verglich die stark bewaldete Strecke mit dem Yosemite Nationalpark.
Danach bogen wir auf den Alpe Adria Radweg, der von Salzburg über 414 KM an die Adria führt. Unser Abschnitt führte teilweise auf dem alten Bahntrassee durch zahlreiche, spärlich beleuchtete Tunnels
(Sicht mit Sonnenbrille kritisch)😎🫤
Das Etappenziel, Sutrio ist nicht mehr weit von der Österreichischen Grenze.
Morgen wäre das „Biest“, der Monte Zoncolan an der Reihe… mal sehen, ob die Wädli noch Lust haben, oder den einfach auslassen.
Zahlen: 90,5 KM, 1‘258 HM und 4 Std. 29 Min Fahrzeit
Ich wagte mich an den Aufstieg zum Monte Zoncolan. Das Gepäck liess ich im Hotel (Empfehlung Damian🙏), denn jedes Kilo weniger hochschleppen zählt! Von der Sutrio Seite sind die ersten sieben
Kilometer gut machbar. Die letzten 3 1/2 KM waren dann schon brutal mit 17-21% Neigung. Schweissgebadet auf dem Gipfel angekommen fuhr ich nach Ovaro runter und muss gestehen, dass der Aufstieg von
der Seite nichts für einen alten Mann ist. Da wären mehrere Pausen notwendig.
Nachdem ich fas Gepäck im Hotel abgeholt hatte fuhr ich zum Plöckenpass hoch. Gute Strasse, angenehme Neigung, so dass es flott voran ging. Glücklicherweise führte die Strasse durch mehrere Tunnels
und Galerien, denn die Hitze setzte zu😓
Was dann runter nach Mauthen folgte war eher ein Cross Country Ride… der Belag wies jede Menge Schlaglöcher auf und bot zur Vorsicht.
Im Hotel angekommen, wartete Damian, der den Zoncolan ausliess, mit einem grossen Radler auf mich🍺
Zahlen: 88 KM, 2‘412 HM und 5 Std. 17 Min. Fahrzeit
Heute war eine Art Erholungsetappe angesagt. Entlang der Drau auf einem herrlichen Radweg ging es zum schmucken Städtchen Lienz, wo wir einen Cappuccino genossen und anschliessend weiter rauf auf den
Islisbergpass fuhren. Tolle Abfahrt und weiter auf idyllischem Radweg Richtung Grossglockner. Ein letzter kurzer Aufstieg und das Tagesziel war bereits erreicht.
Das Donnergrollen setzte erst später beim Radler unter illustrer, dem Feiertag angepasste in fesche Dirndl und Lederhose gekleidete Weiblein und Männlein ein.
Verstanden haben wir echt nicht alles, ob dies an den Festtagsgetränken oder dem Dialekt lag, bleibe dahingestellt… 🍺🍺🍺
Zahlen: 74 Km, 1‘340 HM und 4 Std. 5 Min. Fahrzeit
Der gestrige Abend verhiess nichts Gutes. Kalt, kälter und Regen… zudem triste Wettervorhersage. In der Zwischenzeit wissen wir jedoch, dass unsere Wetterpropheten mit den
heutigenKlimaverhältnissennoch nicht umzugehen wissen… zum Glück, denn am Morgen war es angenehm warm und trocken.
Voller Motivation machten wir uns auf den Aufstieg zum „monumentalsten Wahrzeichen Österreichs“. Wahrlich ein gewaltiges Erlebnis, der Grossglockner, jedoch unverkennbar, dass
auchdieÖsterreichischen Gletscher schmelzen🙁
Auf 2‘500 ist es dann schon frisch, dh Stirnband, Ärmlinge und Beinlinge sowie Windstopper waren Pflicht auf der über 20 KM langen Abfahrt.
Ein kurzer Abstecher zum malerischen Zellersee und dem schönen Ort musste sein. Ok, wir hatten (fast) das Gefühl in einem (bitte nicht als rassistischen Kommentar
verstehen!!!)ArabischenKurortzusein.
Die Route führte uns weiter über herrliche Radwege entlang der Salzach nach St. Johann im Pongau.
Das Navi zeigte 121.5 gefahrene Kilometer als uns der Radweg auf Schotter führte und bei mir, ja bei mir nicht bei Damian, das so hässliche Pfff zu vernehmen war. Schlauch gewechselt unddierestlichen
Kilometer mit dem Ziel geradelt, einen grossen Radler zu geniessen.
Damit schloss sich der Kreis, nach 9 von Highlights und tollen Erlebnissen gespickten Etappen von Radstadt nach Radstadt!
Morgen Ruhetag und dann auf das MtB und den Stoneman Taurista rocken💪
Zahlen: 134,6 KM, 2‘280 HM und 7 Std. 12 Min. Fahrzeit
9 Tage, 832,6 KM, 17‘504 HM und 47 Std Fahrzeit
Heute erfolgte der Wechsel auf das Mountainbike. Insgesamt gibt es in der Zwischenzeit bereits fünf Stoneman (Glaciara CH, Miriquidi D und CZ, Dolomiti I, Arduenna B Taurista A) und dazu suchnochzwei
mit einer Road Bike Route.
Die Strecke ist hervorragend ausgeschildert und wir hätten eigentlich das Navi nicht benötigt.
Von Radstadt ging es zum Sattelbauer mit Blick über zwei Täler, dann ein langer anspruchsvoller Anstieg mit knapp 1’000 HM und nicht zu bescheidenen Rampen zum Hochgründeck, einem derhöchstbewaldeten
Berge Europas.
Als nächster Anstieg der Kategorie steil und teilweise steiler bzw noch steiler (geeignet höchstens als schwerer Wanderweg) erfolgte zum Rossbrandboden, wo uns ein wirklich magischer Moment mit Blick
zu 150 Alpengipfel erwartete. Doch der Aufstieg der Routenplaner hatte es in sich: schieben und fluchen war angesagt… zumal ich bei einer kurzen downhill Passage den falschen Weg wählte und die
„Annehmichkeiten“ der Moorlandschaft kennenlernte. Vorderrad blieb bis zur Nabe stecken und ich zog einen bzw zwei Schuhe voll raus😡 oben auf der Hütte konnte ich freundlicherweise den Wasserschlauch
benützen und den Dreck in den Schuhen mit Wasser ersetzen😩
Dann kam ein downhill Trail, der den Namen „geil“ verdiente und einiges an Lenkungsvirtuosität beanspruchte. Nebst den Bremsen wurden auch die Handgelenke ganz schön auf die Probe gestellt.
Die letzten 10 KM zu unserem Startort Radstadt war dann willkommenes auslaufen.
Damian und mich unterscheiden zwei Dinge: er trinkt und trinkt (natürlich Wasser oder Coke) und schwitzt und schwitzt, dass Bäche laufen, während ich es mir mit möglichst wenig trinken und
entsprechend spärlicheren Schweisstropfen einfacher mache oder 🤔
Zahlen: 90.8 Km, 2‘894 HM und 8 Std. 10 Min. Fahrzeit
Ich komme gleich zur Zusammenfassung: unser 2. Streckenteil war schlicht überwältigend und beinhaltete alle Elemente die wir auch bei Transalps erwarten. Herrliche Flowabschnitte, knackige
Anstiegemit mehr als 20% Steigung, Schiebe-/Tragepassagen in unwegsamen Geländeabschnitten, Trails die fordern, grandiose Kulissen und Almhütten die zum Verweilen einladen (wenn man Zeit
hat😜).
Der Reihe nach. Der Aufstieg zur Vögeialm war ein optisches Gedicht: imposantes Almgebiet, das vom nächsten knackigen Aufstieg zur Oberhptte (auf der von Stoneman herausgegebenen Karte hiess es
12,5%). In Tat und Wahrheit mussten wir bis 22% drücken und das auf sehr rutschigem Untergrund (da konnte ich doch den kleinsten Gang auch mal so richtig nutzen🥵). Belohnt mit dem Blick zum
kristallklaren Bergsee und wirklich betörend schöner Gebirgslandschaft.
Was danach folgte lässt das Herz jedes Transalp Fans höher schlagen. Fahren, schieben und die Fahrkünste unter Beweis stellen.
On the top war top! Danach gung es runter zum Skiort Obertauern.
Nun dachten wir schon, dass es nur noch flott ohne Hindernisse runtergeht nach Radstadt. Weit gefehlt. Eine weitere „zu Fuss“ Strecke musste für den letzten Checkpoint beim Johanneswasserfall im
runterfahren… sorry gehen bewältigt werden. Der wasserfall ist beeindruckend: 70 Meter !
Der Rest war Flow von der sehr angenehmen Art nach Radstadt.
Fazit: anfänglich von diesem Stoneman etwas enttäuscht, entpuppte sich der Rest des ersten Teiles mit traumhafter Bergkulisse und dann der zweite Teil mit all den Highlights doch als sehr
erlebenswert. Würde man jedoch die wirklich zu bewältigenden Aufstiege etwas genauer beschreiben, dann würden wohl viele, vor allem e-biker überlwgen ob sie sich das antun sollen.
Zahlen: 66,5 KM, 1‘697 HM und 5 Std. 43 Min Fahrzeit
12 Tage (davon ein Ruhetag)
993,7 KM
22‘095 Höhenmeter
60 Std. 54 Min. Fahrzeit
Danke Damian für einmal mehr eine tolle Zeit mit dir🙏